3 Fragen an Vincent Ducrot, CEO der SBB
Vincent Ducrot, CEO der SBB, beleuchtet im Kurzinterview das Spannungsfeld zwischen Unterhalt und Ausbau.
Es ist der dritte Nationale Bahnkongress und Sie sind das dritte Mal dabei. Warum ist der Bahnkongress für Sie wichtig?
Der Bahnkongress bringt Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft an einen Tisch. Für mich ist er wichtig, da er einen öffentlichen, lösungsorientierten Austausch über die gemeinsamen Perspektiven und Herausforderungen im Bahnverkehr ermöglicht.
Bahn26 findet mitten in der aktuellen Debatte zur Priorisierung und Finanzierung der nächsten Ausbauschritte statt. Was erwarten Sie von diesem Kongresstag?
Ich erwarte einen anregenden und inspirierenden Dialog zu Priorisierung, Finanzierung und Umsetzung der nächsten Ausbauschritte. Der Kongress kann Impulse für den nun laufenden Entscheidungsprozess liefern, um gemeinsam tragfähige Lösungen für den Bahnausbau zu erarbeiten.
Ihr Referat an der Bahn26 trägt den Titel «Bahn im Spannngsfeld zwischen Unterhalt und Ausbau». Warum setzen Sie diesen Fokus?
Unterhalt hat Vorrang vor Ausbau – das ist gesetzlich verankert. Gleichzeitig braucht es gezielte Ausbauten. Das ist das Spannungsfeld, in welchem wir uns bewegen – auf verschiedensten Ebenen, wie beispielsweise Fahrplan, Ressourcen und Finanzierung. Jedes abgeschlossene Ausbauprojekt erzeugt zudem jährliche Folgekosten im Unterhalt. Deshalb sind für die SBB bei der Planung des Bahnausbaus folgende Kriterien zentral: ein maximaler Kundennutzen, tragbare Folgekosten für den Unterhalt und die Aufwärtskompatibilität zur Mobilität der Zukunft. Digitalisierung der Bahninfrastruktur kann hier grosse Beiträge leisten.